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Frageformen

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Frageformen

Direkte Fragen konzentrieren sich unmittelbar auf das Untersuchungsthema. Somit ist für den Befragten direkt erkennbar, was genau der Interviewer von ihm wissen möchte (»Besitzen Sie einen PKW?«). Hierbei handelt es sich um die in der Marktforschung überwiegend angewandte Frageform. Handelt es sich jedoch um sozial erwünschtes Verhalten oder intime Lebensbereiche, ist bei dieser Art der Frageformulierung mit angepassten Antworten zu rechnen. Für diese Fälle empfiehlt sich die indirekte Frageform. Indirekte Fragen zeichnen sich dadurch aus, dass der Befragte nicht sofort erkennen kann, worauf eine bestimmte Frage abzielt. Dies kann in Fällen von zu erwartender Unehrlichkeit oder bei Tabu-Themen hilfreich sein. Es gibt hierzu verschiedene projektive Verfahren, deren Ziel es jeweils ist, dem Befragten die Beantwortung der Fragen zu erleichtern, indem die Fragestellung auf andere Personen (Freunde/Nachbarn/Kollegen) transferiert wird, und der Befragte lediglich im Sinne dieser Person antwortet, mit der er sich identifizieren kann. Auch psychologisch orientierte Frageformen wie Satzergänzungen oder Wortassoziationstests usw. sind vielgenutzte Möglichkeiten, um zu diffizilen Befragungsthemen ehrliche Antworten zu erzeugen. Geschlossene Fragen (»multiple choice«) zwingen den Befragten zur Auswahl zwischen vorgegebenen Antwortalternativen. Bei zugelassenen Mehrfachantworten ist es zudem möglich, nach Relevanz der Antworten »rangreihen« zu lassen, um eine Information über die jeweilige Wichtigkeit der verschiedenen Antworten aus Befragtensicht zu erhalten. Der Vorteil von Antwortvorgaben besteht in der einfachen und schnellen Beantwortung, der Antwortstandardisierung sowie in der Auswertung. Nachteilig wirkt sich diese Frageform dann aus, wenn die vorgegebenen Antworten unvollständig oder nicht ausreichend durchdacht sind. Offene Fragen fordern vom Befragten selbst (mit eigenen Worten) formulierte Antworten. Meist erhält man mehrere Aspekte einer Antwort, die nach Rangfolge der Nennung ausgewertet werden können, um ihren jeweiligen spontanen Stellenwert zu analysieren. Offene Fragen verursachen wesentlich mehr Auswertungsaufwand als geschlossene und erfordern als »Vorarbeit« eine Vercodung anhand spezieller Codelisten zur datentechnischen Verarbeitung. Die »individuelle« Antwortmöglichkeit hat allerdings den Vorteil, auch Aspekte aufzudecken, die bei einer theoretisch erstellten »Antwortliste« (Antwortvorgaben) übersehen wurden oder die aus Forschungssicht unberücksichtigt blieben.