Hypothese
Hypothese
Annahme über eine Wenn-Dann-Beziehung in der Realität. Eine Hypothese kann durch Beobachtung der Wirklichkeit gewonnen werden oder auf einer Idee beruhen. In beiden Fällen ist nicht sicher, ob die Hypothese stimmt. Beispiel: Wenn der Verkaufspreis für ein Produkt gesenkt wird, dann steigt der Absatz dieses Produktes. Diese Hypothese kann dadurch widerlegt werden, dass Preissenkungen zuweilen einen Rückgang der Nachfrage bewirken (z. B. -->Preis-Qualitäts-Effekt).
Die Richtigkeit einer Hypothese hängt davon ab, wie sie sich empirisch bewährt. Eine Hypothese gilt als falsifiziert (widerlegt), wenn in der Praxis mindestens ein Fall gefunden wird, der mit der Hypothese unvereinbar ist. Die endgültige Anerkennung einer Hypothese wäre nur dann möglich, wenn alle davon betroffenen Ereignisse in der Realität überprüft würden und mit der Hypothese vereinbar wären. Eine solche Überprüfung ist jedoch i. d. R. nicht durchführbar. Deshalb ist es auch nicht möglich, an wissenschaftliche Hypothesen den Anspruch der Allgemeingültigkeit zu stellen. Als Kriterium für die Wissenschaftlichkeit einer Hypothese gilt die Möglichkeit ihrer Falsifikation (Popper-Kriterium). Eine Hypothese wird so lange aufrechterhalten, bis sie empirisch widerlegt wird. Die Tatsache, dass Hypothesen zwar falsifiziert, aber nicht verifiziert werden können, wird als Asymmetrie zwischen Falsifikation und Verifikation bezeichnet. Daraus ergibt sich, dass die Wahrheit in der Forschung immer nur einen vorläufigen Charakter hat.