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Zahlungsmoral

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Zahlungsmoral

Als Zahlungsmoral wird die Qualität des Zahlungsverhaltens eines Kunden gegenüber seinem Lieferanten bezeichnet. Maßstab für die Qualität des Zahlungsverhaltens sind die zwischen Lieferant und Kunde vereinbarten Zahlungsbedingungen beziehungsweise Kreditkonditionen. Durch die Zahlungsbedingungen wird festgelegt, wie viel (Entgelt) der Kunde wofür (Leistungen) wann und in welcher Form bezahlen soll. Vergleicht man das Zahlungsverhalten eines Kunden mit den vereinbarten Zahlungsbedingungen, sind grundsätzlich vier Fälle zu unterscheiden: Entgelt Leistungen \ Wie vereinbart \ Niedriger als vereinbart Wie vereinbart \ (1) \ (3) Höher als vereinbart \ (2) \ (4) Vergleich zwischen Zahlungsbedingungen und Zahlungsverhalten Das erhaltene Entgelt und die erbrachten Leistungen entsprechen der Vereinbarung. In diesem Fall ist die Zahlungsmoral des Kunden optimal. Das erhaltene Entgelt entspricht der Vereinbarung und die erbrachten Leistungen sind höher als vereinbart. Das ist dann der Fall, wenn der Kunde das Zahlungsziel überschreitet. Für die Dauer des Zahlungsverzugs besteht ein erzwungener → Lieferantenkredit. Das erhaltene Entgelt ist niedriger als vereinbart und die erbrachten Leistungen entsprechen der Vereinbarung. Das ist dann der Fall, wenn der Kunde fristgemäß skontiert und mehr als den vereinbarten Skonto vom Rechnungsbetrag abzieht. Dadurch sinkt das Entgelt für die Hauptleistung, der so genannte → Barpreis. Es handelt sich also um einen erzwungenen Rabatt. Der Fall (3) liegt auch dann vor, wenn der Kunde erst am Ende der Zielfrist bezahlt und trotzdem skontiert. Dadurch sinkt das Entgelt für die Zusatzleistung für die gesamte Kreditfrist auf null. Das erhaltene Entgelt ist niedriger und die erbrachten Leistungen sind höher als vereinbart. Das ist dann der Fall, wenn der Kunde die Zielfrist überschreitet und nur einen Teil der Rechnungssumme bezahlt oder wenn er die gesamte Verbindlichkeit nicht bezahlt, weil er nicht kann oder nicht will. Bei einem totalen Zahlungsausfall ist das Entgelt für die Gesamtleistung (Haupt- und Zusatzleistung) gleich null und die Kreditfrist unendlich lang. Die Fälle (2), (3) und (4) in der obigen Matrix stellen eine mehr oder minder schlechte Zahlungsmoral dar. Eine genaue Aussage über die jeweilige Qualität des Zahlungsverhaltens ist nur möglich, wenn das Zahlungsverhalten der einzelnen Kunden näher untersucht und die Zahlungsmoral gemessen wird. Zur Messung der Zahlungsmoral dienen folgende Kennzahlen: • Ausnutzungsgrad der Zahlungsbedingungen • Umschlagsgeschwindigkeit der Forderungen • Gütegrad des Zahlungsverhaltens.